Die deutsche und europäische Iran-Politik steckt in einem Dilemma. Seit Jahren dominiert das Atomabkommen die Beziehungen zur Islamischen Republik. Die systematischen Menschenrechtsverletzungen durch das Regime sind dabei zur Nebensache geworden. Aber diese, besonders die massiven Verletzungen von Frauenrechten, sind seit Monaten Auslöser von Massenprotesten im Land. Die am 1. März vorgestellten Leitlinien einer feministischen Außenpolitik durch das Auswärtige Amt sollten Anlass sein, eine Wende in der deutschen Iran-Politik einzuleiten.
In dem neuen Briefing „Frauenproteste in Iran“ analysiert Kerstin Müller wie das Konzept von feministischer Außenpolitik zur Grundlage einer neuen deutschen Iran-Politik werden könnte. Der Beitrag ist zuerst am 1. März 2023 bei der DGAP erschienen.
Kerstin Müller ist Beiratsmitglied von ELNET Deutschland. Seit April 2019 ist Müller Senior Associate Fellow bei der DGAP. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen insbesondere der israelisch-palästinensische Konflikt und die deutsch-israelischen Beziehungen. Zuvor hatte sie verschiedene politische Positionen inne, u. a. von 1994 bis 2002 als Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag, Staatsministerin im Auswärtigen Amt zwischen 2002 und 2005 und anschließend als außenpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag. Danach leitete sie das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Israel.