Entwicklungen an der Fragemauer

Der erschreckende Anstieg antisemitischer Straftaten und Vorfälle, insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, machen ein entschlossenes Handeln von Politik und Gesellschaft unbedingt notwendig. Dazu ruft auch Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, immer wieder auf und warnt gleichzeitig vor den polarisierenden Parteien am rechten und linken Rand: AfD und BSW. 

Mit der Bildungskampagne Fragemauer leistet das European Leadership Network (ELNET) seit Sommer 2023 einen eigenen Beitrag gegen Judenhass. Ziel der Initiative ist es, anonym eingereichte Fragen zu jüdischem Leben und Israel niedrigschwellig und verständlich zu beantworten – und damit Hass und Hetze mit Wissen zu begegnen. Crossmedial informieren humorvolle Motive, ein Kampagnenfilm sowie ein Buch und regen zum vertiefenden Dialog an. Kreativ verantwortlich für die mittlerweile mehrfach ausgezeichnete Kampagne ist die Hamburger Agentur Philipp und Keuntje (PUK). Mehr als 1,3 Millionen Euro Medienvolumen wurden seit dem Start pro bono bereitgestellt. Bis heute wurden über 1.000 Fragen auf der Kampagnenwebseite eingereicht, die fortlaufend beantwortet und veröffentlicht werden. 

Start einer wichtigen Initiative

Am 21. Juni 2023 wurde die Fragemauer im Rahmen einer einer offiziellen Pressekonferenz vorgestellt. Dr. Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, förderte das Projekt initial und präsentierte die Kernmotive gemeinsam mit ELNET und PUK. Bereits in der Anfangsphase konnten über 30 Medienpartner aus Print, Online, Kino, Straßenwerbung und Social Media als Partner gewonnen werden. Dank der Unterstützung mehrerer Bundesländer war die Kampagne im Herbst 2023 zudem auf Großflächenplakaten in über 50 deutschen Städten präsent.

Auszeichnungen und Buchveröffentlichung

Die zunehmende Relevanz der Bildungskampagne spiegelt sich 2024 in zahlreichen internationalen Auszeichnungen wider. Unter anderem stand die Fragemauer auf der Shortlist des renommierten Politikaward (Deutschland) sowie des Simon-Wiesenthal-Preis (Österreich) und wurde im Rahmen verschiedener Kreativwettbewerbe prämiert. Ein weiterer Meilenstein war die Veröffentlichung der Buchedition Die Fragemauer – 100 Antworten zu jüdischem Leben und Israel“ im Verlag Hentrich & Hentrich. Darüber hinaus war die Kampagne im Herbst 2024 erneut in über 25 Städten zu sehen, dieses Mal in Nordrhein-Westfalen.

Internationale Premiere und Aufnahme in den Katalog der bpb

Auch 2025 wird die Fragemauer weiter ausgebaut. Erstmals wird die Bildungskampagne Anfang März auch in Österreich auf die Straße kommen, gefördert vom Bundeskanzleramt in Wien. Derzeit laufen Gespräche mit lokalen Medienpartnern. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wird zudem eine eigene Edition der Buchversion in den Katalog aufnehmen.