Die Herzliya Sicherheitskonferenz wurde zum bereits 19. Mal zum Forum aktueller außen- und sicherheitspolitischer Diskussionen, Herausforderungen und Entwicklungen. Die jährlich stattfindende Konferenz gehört zu den bekanntesten und wichtigsten sicherheitspolitischen Foren im Nahen Osten und der ganzen Welt. Zu den diesjährigen Hauptrednern zählten der israelische Außenminister Israel Katz, Benjamin Gantz, Gründer und Vorsitzender der Partei Blau-Weiß (Kahol Lavan) sowie Annegret Kramp-Karrenbauer, Vorsitzende der CDU Deutschlands.
Auch eine von ELNET organisierte deutsch-französische Mediendelegation besuchte die Konferenz. Dabei nahmen die teilnehmenden zehn deutschen Journalisten unter anderem an einer Diskussionsrunde von ELNET teil und trafen Annegret Kramp-Karrenbauer nach ihrer Keynote.
Die hochkarätig besetzte Runde kann durchaus zu den Höhepunkten der Konferenz gezählt werden und wurde bereits im sechsten Jahr in Kooperation mit dem Forum of Strategic Dialogue (FSD) als Teil des offiziellen Programms der Konferenz ausgerichtet. Thema waren mögliche politische und identitäre Krisen in Europa und deren Auswirkungen auf Israel.
Zu den geladenen Diskussionsteilnehmern zählten der EU-Botschafter in den USA, Dr. Emanuele Giaufret, der Präsident des US-amerikanischen Hudson Instituts, Dr. Kenneth R. Weinstein, der ehemalige israelische Botschafter in Frankreich und Italien, Avi Pazner und Ariel Shafransky, Leiter der Abteilung für Europäische Organisationen im israelischen Außenministerium. Von deutscher Seite nahm Jürgen Klimke an der Diskussion teil, langjähriger Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Kuratorium des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg.
In zwei Gesprächsrunden analysierten die internationalen Experten erst die aktuellen politischen Entwicklungen in Europa, speziell mit Blick auf die Ergebnisse der aktuellen Wahlen zum Europäischen Parlament. Anschließend wurde beleuchtet, wie Israel außenpolitisch auf neue Trends, Chancen und Verwerfungen in Europa reagieren könne, bzw. müsse.
Unter den Diskutanten herrschte weitgehende Einigkeit, dass aktuelle politische Zerwürfnisse keine existenzielle Krise der EU darstellen würden, Spannungen zwischen West und Ost, sowie Nord und Süd müssten jedoch innerhalb der EU angesprochen und gelöst werden, um die Nachhaltigkeit der politischen Arbeit sicherzustellen. Angesichts der anhaltenden internen Probleme der Europäischen Union schauen sich israelische Politiker vermehrt nach Partnern außerhalb Europas um. In den kommenden Jahren wird es daher wichtig werden, die Beziehungen zwischen Europa und Israel wieder zu stärken und gemeinsame Entwicklungsmöglichkeiten zu erschließen.
Die Diskussionsrunde fand unter Chatham House Rules statt, wodurch ein engagierter und kontroverser Austausch ermöglicht wurde. Wie in den Vorjahren zog die Veranstaltung ein internationales Publikum aus Diplomatie, Politik und Medien an. Mit mehr als 90 Gästen zählte die ELNET-Runde zu den bestbesuchten Veranstaltungen im Rahmen der Herzliya Sicherheitskonferenz.