Antisemitismus stellt ein wachsendes Problem in der deutschen Gesellschaft dar: Der im Mai 2022 von der Bundesregierung veröffentlichte Bericht über politisch motivierte Kriminalität zeigt einen Anstieg antisemitischer Straftaten von 29 Prozent gegenüber dem (bereits Rekordzahlen ausweisenden) Vorjahr.
Israelbezogener Antisemitismus stellt dabei eine der wirkungsmächtigsten Arten von Judenhass dar. In der Öffentlichkeit besteht jedoch oft Unsicherheit darüber, wie zwischen auf Israel gerichtetem Antisemitismus und legitimer Kritik an der Politik Israels unterschieden werden kann. Die Beantwortung dieser Frage ist jedoch umso wichtiger, da dem Land in der internationalen politischen Wahrnehmung eine Rolle zukommt, die oftmals nur sehr viel größeren Staaten zuteilwird.
Das ELNET Policy Briefing „Projektionsfläche Israel“ beleuchtet die Hintergründe von israelbezogenen Antisemitismus anhand gängiger Definitionen und erläutert häufig auftretende antisemitische Muster. Dabei zeigt es die gesellschaftliche Wirkungskraft von radikalen Denkweisen bis in die Mitte der Gesellschaft auf.