Bereits zum Berliner Kampagnenstart im Juni war die Fragemauer in der breiten Öffentlichkeit präsent. Drei Berlin spezifische Motive prägten bereits das Stadtbild: Auf Plakaten, in U-Bahn-Stationen – auf digitalen Werbeflächen sowohl in Spätis und Kiosken als auch bei Social Media waren sie bereits zu sehen. Erstmals erscheint die Kampagne auch in arabischer Sprache. Ein wichtiger Schritt, um bei neuen gesellschaftlichen Gruppen Aufmerksamkeit zu erzeugen. Thematisch rücken die neuen Motive die Gemeinsamkeiten zwischen Judentum und Islam in den Mittelpunkt; etwa in Fragen der Gastfreundschaft, der Speisegesetze oder der Sprachkultur.
Die Botschaft ist klar: Wer fragt, öffnet Türen. Wer zuhört, grenzt nicht aus. Gerade in einer Stadt wie Berlin, in der sich historische Verantwortung und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen überlagern, wird deutlich: Antisemitismus ist kein Randthema, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Nun wird die Kampagne in eine zweite Phase gehen: Eineinhalb Monate – sowohl über die jüdischen Feiertage Jom Kippur, Sukkot und Simachat Tora als auch zum Gedenken zum zweiten Jahrestag des 7. Oktobers 2023 und dem Gedenken an die Novemberpogrome zum 9. November – soll die Fragemauer die Öffentlichkeit auf jüdisches Leben in Deutschland aufmerksam machen. Zudem werden renommierte Berliner Kultur- und Sportinstitutionen und Medienhäuser die Fragemauer unterstützen.
Schulen im Fokus
Auch inhaltlich geht die Fragemauer trifft Berlin-Kampagne in die zweite Runde. So wird es am 30. September einen weiteren von ELNET organisierten Roundtable zum Thema Antisemitismus an Schulen geben. Diese Veranstaltung knüpft an die im Juni in Kooperation mit der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) und der Alhambra Gesellschaft abgehaltene Veranstaltung zu „Antisemitismus an Hochschulen“ an.
Der Roundtable soll die Möglichkeit bieten, Schülervertreter, Schulleitungen, Lehrer, Wissenschaftler, sowie verschiedene zivilgesellschaftliche Akteure zusammenzubringen. Impulsgeber sind Dr. Timur Husein MdA, Sprecher für Antisemitismusbekämpfung der CDU-Fraktion, Florian Beer, Wissenschaftler und Oberstudienrat, Fatma Keser, jüdisch-kurdischer Frauenverein Pek Koach und Autorin, und Dr. Aaron Eckstaedt, Schuldirektor des Berliner Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn.
Als Ergebnis der internationalen Konferenz „Actions Matter – The Summit“ in Wien Ende 2024 legte ELNET bereits einen umfassenden Action Plan vor. Ergänzend dazu, wurden zwei Policy Briefings veröffentlicht, die sich explizit mit der Thematik Antisemitismus an Hochschulen befassen. Nun soll auch der Bildungsbereich Schule vermehrt in den Fokus rücken.