Europa und Israels Umgang mit der iranischen Herausforderung

Das iranische Regime stellt nach wie vor eine der zentralen Herausforderungen für Israel und den gesamten Nahen Osten dar. Durch sein fortschreitendes Nuklearprogramm steht der Iran mittlerweile kurz vor der Fähigkeit, binnen weniger Wochen eine funktionsfähige Nuklearwaffe herstellen zu können und bedroht damit auch die Welt über die Region hinaus. Die destabilisierende Rolle iranischer Proxykräfte in Staaten wie dem Libanon, Syrien oder Jemen haben in den vergangenen Jahren auch in Europa zu erheblichen politischen Verwerfungen geführt. Alle Versuche der Einhegung sind bisher gescheitert. Israel und die Vereinigten Staaten schließen daher nach wie vor einen militärischen Präventivschlag gegen iranische Nuklearanlagen nicht aus. 

Zusätzlich zeichnet sich immer mehr eine Achse Moskau-Teheran ab, die sich im Nahen Osten genauso wie in der Ukraine durch den Einsatz iranischer Drohnen zeigt. Die durch China im März 2023 vermittelte diplomatische Normalisierung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien sowie die Aufnahme der Islamischen Republik in die Gemeinschaft der BRICS-Staaten haben das Potenzial, die Balance in der Region weiter zu verschieben.

Das neue ELNET Policy Briefing „Europa und Israels Umgang mit der iranischen Herausforderung“ zeichnet die Entwicklungen seit dem Scheitern des JCPoA sowie Irans Rolle im Russisch-Ukrainischen Krieg nach. Es entwickelt dabei Vorschläge für eine Strategie zum gemeinsamen Umgang. Das Briefing diente auch als Grundlage für den deutsch-französischen Austausch im Rahmen des Summits des zweiten Strasbourg Forums.