Die sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel blickt auf eine lange Entwicklung zurück. Angesichts globaler Bedrohungslagen und technologischer Umbrüche braucht es jedoch neue Wege der Kooperation. Genau hier setzt die Security and Defense Initiative (ESDI) von ELNET an. Ziel ist es, den strategischen Dialog zu vertiefen, gemeinsame Innovationspotenziale zu erschließen und die Partnerschaft auf eine nachhaltige, strukturell tragfähige Basis zu stellen.



Hochrangiger Auftakt in Berlin
Am 10. Juli fand die feierliche Auftaktveranstaltung der ESDI in der Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund statt. Über 70 Gäste aus Politik, Bundeswehr, Wissenschaft und Industrie folgten der Einladung, um gemeinsam über die künftige Rolle Israels als Partner in Sicherheit und Verteidigung zu diskutieren. Im Fokus standen Themen wie Luftverteidigung, Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz – Bereiche, in denen Israel weltweit zu den technologischen Vorreitern zählt.
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, eröffnete die Veranstaltung mit einem persönlichen Bericht über seine letzte Israelreise und die engen Verbindungen zwischen Hamburg und dem jüdischen Staat. Generalinspekteur Carsten Breuer betonte in seinem Beitrag die Notwendigkeit einer engeren Verzahnung der Verteidigungsökosysteme beider Länder. Israels Innovationsdynamik und Deutschlands industrielle Leistungsfähigkeit könnten sich dabei ideal ergänzen. Dabei griff er auch die Idee eines deutsch-israelischen Defense Tech Hubs auf. Thomas Röwekamp MdB, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, sprach sich zudem für eine breite sicherheitspolitische Debatte in Deutschland aus. Israel könne hierbei – nicht nur wegen seiner technologischen Stärke – ein Vorbild sein, insbesondere mit Blick auf gesellschaftliche Resilienz und nationale Wehrhaftigkeit.




Strategische Partnerschaft auf Augenhöhe
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Paneldiskussion mit Generalmajor a.D. Amikam Norkin, bis 2022 Kommandeur der israelischen Luftwaffe, und Prof. Dr. Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München. Im Fokus standen aktuelle Entwicklungen im Nahen Osten nach dem Israel-Iran-Konflikt sowie die sicherheitspolitischen Auswirkungen des andauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Beide Experten beleuchteten, welche operativen und strukturellen Lehren die Bundeswehr aus den Erfahrungen der israelischen Verteidigungsstreitkräfte ziehen kann – insbesondere mit Blick auf Beschaffung, Reaktionsgeschwindigkeit und Einsatzfähigkeit in asymmetrischen Bedrohungslagen.




Von der Vision zur Umsetzung
Nach dem erfolgreichen Kickoff wird die ESDI zukünftig darauf abzielen, in verschiedenen Formaten Entscheidungsträger und Fachleute aus beiden Ländern miteinander zu vernetzen. Neben der Entwicklung von politischen Handlungsempfehlungen wird es auch darum gehen, das enorme Potential der bilateralen Kooperation in konkrete Projekte zu übersetzen – praxisnah, technologieoffen und zukunftsgerichtet.
Die Auftaktveranstaltung wurde von DND Digital, Code Blue by Dussmann, Elbit Systems, IAI, Lufthansa Technik, Renk, Rohde & Schwarz sowie Werter.














