Die dritte Jahreskonferenz des German Israeli Health Forum for Artficial Intelligence (GIHF-AI) von ELNET brachte am 24. und 25. Juni rund 120 deutsche und israelische Akteure aus dem Gesundheitssektor nach Berlin. Prof. Dr. Ronni Gamzu, CEO des Tel Aviv Medical Center (Ichilov) und GIHF-AI Kuratoriumsmitglied, eröffnete die Konferenz mit einer Keynote in der historischen Charité-Hörsaalruine im Berliner Medizinhistorischen Museum. Er ließ drei Jahre deutsch-israelische Gesundheitskooperation Revue passieren und ermutigte ELNET, seine wichtige Arbeit mit der GIHF-AI Initiative fortzusetzen. Es folgten Pitchvorträge israelischer Startups (Innoccu, Taliaz, Seegnal). Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten die Singing Shrinks unter Leitung von Prof. Dr. Mazda Adli (Chefarzt, Fliedner Klinik Berlin).
Am zweiten Tag erläuterte Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach MdB in seiner Grundsatzrede den enormen Nutzen der Gesundheitskooperation zwischen Israel und Deutschland für den weltweiten Gesundheitsfortschritt. Minister Lauterbach begann mit einer persönlichen Note, in der er seine Solidarität mit den Menschen in Israel zum Ausdruck brachte, wo er selbst viele Freunde hat: „Ich erinnere mich, wie ich mit Ran Balicer zusammensaß. Was wir auf eine Serviette zeichneten wurde später deutsche Gesetzgebung.“ Er betonte auch die Bedeutung der bilateralen Beziehungen: „Israel ist einer der Vorreiter bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Deutschland kann von Israel lernen, wenn es um die Nutzung von Gesundheitsdaten geht. Mit zwei neuen Digitalisierungsgesetzen haben wir jetzt unsere Aufholjagd gestartet. Mit dem Ausbruch der Pandemie haben unsere Ministerien schnell Kommunikationskanäle nicht nur auf politischer, sondern auch auf technischer Ebene geschaffen. Wir machen gute Fortschritte, aber es gibt noch viel zu tun. Es ist wichtig, dass wir diese Chance nutzen und weiter zusammenarbeiten, um das volle Potenzial von Gesundheitsdaten und KI zur Verbesserung der Patientenversorgung auszuschöpfen. Die im Rahmen des GIHF-AI-Projekts an diesen und vielen anderen Orten geknüpften Kontakte sind äußerst wertvoll. Sie werden einen nachhaltigen Effekt haben, denn sie schaffen kurze Kommunikationswege auf vielen Ebenen und stärken so unsere Verbindung zur Zukunft.“
Im Anschluss an den Bundesgesundheitsminister hielt Esti Shelly, Direktorin “Digital Health“ des Israelischen Gesundheitsministeriums eine Keynote zu „Advancing Digital Care – Israel’s Digital Health Journey during crises“. Sie resümierte drei Jahre GIHF-AI: „Als Vertreter Israels freuen wir uns, unsere erfolgreiche bilaterale Zusammenarbeit mit Deutschland weiter zu stärken, mit einem Fokus auf Fortschritte im Bereich der digitalen Gesundheit und künstlichen Intelligenz. In diesen herausfordernden Zeiten unterstreicht diese Partnerschaft unser gemeinsames Engagement für den Einsatz modernster Technologien zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit, der psychischen Gesundheit und der Gesundheitskompetenz. Unsere bilaterale Beziehung, die nun im dritten Jahr besteht, spiegelt die Stärken sowohl der beruflichen Zusammenarbeit als auch der persönlichen Beziehungen wider. Dieses Treffen betont unsere gemeinsamen Werte und stärkt unsere Bindung, setzt neue Maßstäbe in der digitalen Gesundheit und sichert eine gesündere Zukunft für alle.“
Aufschlussreiche Podiumsdiskussionen mit hochrangigen Rednern aus dem Gesundheitswesen in Deutschland und Israel, einschließlich eines Live-Podcasts von “Mehr Einsatz Wagen”, Breakout Sessions zu “Digital Mental Health”, “Ethics and Trust in AI“ sowie “Health & Data Literacy” folgten (Agenda). Die Ergebnisse der Workshops, einschließlich politischer Empfehlungen, die an die Gesundheitsministerien in Deutschland und Israel weitergeleitet werden, wurden am Ende der Konferenz vorgestellt. Es moderierten Lirone Glikman (CEO, The Human Factor) und Carsten Ovens (CEO, ELNET DACH).