Klimawandel-Delegation in Israel

Vom 22. – 26. Oktober besuchte erstmals eine deutsch-französische parlamentarische Delegation Israel, um Potentiale der Zusammenarbeit auszuloten. Schwerpunkt der von ELNET ausgerichteten Delegation war das Thema Klimawandel. Zehn deutsche Bundestagsabgeordnete reisten gemeinsam mit sieben französischen Senatorinnen und Senatoren durch Israel, um mit Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern aus Politik und Wirtschaft in den Austausch zu kommen. Für die deutsche Seite hatte Lisa Badum MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Internationale Klima- und Energiepolitik im Deutschen Bundestag, die Leitung der Delegation übernommen. Kerstin Müller, Staatsministerin a.D. und Beiratsmitglied von ELNET, begleitete die Gruppe als Schirmherrin. 

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Geprägt wurden insbesondere die politischen Gespräche von der Frage, wie Israel und Europa zusammenarbeiten können, um vor dem Hintergrund der russischen Invasion der Ukraine eine klimafreundliche Energieversorgung herzustellen und zu sichern. Israel setzt dafür zunehmend auf Solarenergie, wenngleich der Anteil erneuerbarer Energien am israelischen Energiemix mit ca. 5 Prozent im Vergleich zu Deutschland noch überschaubar ist. Dabei kommt es im Zuge der Abraham-Abkommen mittlerweile auch zu länderübergreifenden Energiepartnerschaften im Nahen Osten. Beispielhaft hierfür steht das im November 2021 vereinbarte Energie- und Wasserprojekt zwischen Jordanien, den VAE und Israel, nach welchem die VAE in Jordanien ein großes Solarkraftwerk bauen, das Israel mit Strom versorgt, während Israel als Trinkwasser aufbereitetes Meerwasser nach Jordanien liefert. Deutschland und Frankreich könnten bei weiteren Energieprojekten in der Region eigene Expertise einbringen und sich analog zu den VAE als Vermittler engagieren. 

Neben Gesprächen mit Israels Umweltministerin Tamar Zandberg, der Leiterin der Abteilung für europäische Angelegenheiten im israelischen Außenministerium, Talya Lador-Fresher, sowie dem Sprecher von Premierminister Yair Lapid, Yair Zivan, machte sich die deutsch-französische Delegation ein Bild vom israelischen Innovationsökosystem in Bezug auf den Klimawandel. In Zusammenarbeit mit PLANETech stellten vier israelische Startups ihre technologischen Lösungen vor. Im Ramat Negev Desert Agro Research Center bekam die Delegation zudem Einblicke, wie Landwirtschaft auch in der Wüste unter extremen klimatischen Bedingungen ertragreich sein kann.

Die erfolgreiche Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen, gepaart mit zunehmenden sicherheitspolitischen Herausforderungen kann nur gemeinsam und mit Geschlossenheit des Westens begegnet werden. Dabei ist das demokratische und westlich orientierte Israel mit seiner enormen Innovationskraft ein wichtiger Partner für Europa. Die neu entdeckten Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer sowie das maritime Abkommen zwischen Israel und dem Libanon erweitern die Chancen der Kooperation. Das Energieabkommen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz mit dem israelischen Energieministerium ist daher ein wichtiger erster Schritt, der weiter mit Leben gefüllt werden muss.

Das German Israeli Network for Startups & Mittelstand (GINSUM) veröffentlicht gemeinsam mit dem Entrepreneurship Hub der TU Braunschweig eine Reihe von Briefings zum Thema ClimateTech. Das erste Papier analysiert den Status Quo in Deutschland sowie Israel und entwickelt Handlungsempfehlungen für eine engere Zusammenarbeit.