Mit den Abraham-Abkommen wurde 2020 Geschichte geschrieben. Auf Initiative der US-Regierung unterzeichneten seitdem vier muslimische Länder der arabischen Welt nach Jahrzehnten der gegenseitigen Abgrenzung Normalisierungsvereinbarungen mit Israel.
Inzwischen sind eine Freihandelszone, enge Sicherheits- und Wissenschaftskooperationen und viele weitere positive Veränderungen zu Nachhaltigkeit und Toleranz verabredet worden. Die Abraham-Abkommen markieren damit einen historischen Paradigmenwechsel für den Nahen Osten im Hinblick auf die Beziehungen der arabischen Staaten zu Israel.
Lange galten Deutschland und Europa als zögernder Zuschauer. Die Entwicklungen wurden zwar vielfach begrüßt, gleichzeitig lähmte eine gewisse Skepsis das eigene Handeln. Dabei wäre insbesondere Deutschland ein idealer Impulsgeber und Vermittler, um die Normalisierungen in der Region zu stärken und weitere Staaten einzubinden.
In jüngster Zeit kommt jedoch Bewegung in die politische Debatte. Immer mehr Akteure und Initiativen rufen dazu auf, die Zeitenwende im Nahen Osten aktiv zu unterstützen. Drei Viertel der deutschen Parlamentarier befürworteten in der Israel Umfrage 2022 ein stärkeres Engagement Deutschlands im Zuge der Abraham-Abkommen und unterstreichen damit das strategische Interesse der Bundesrepublik, die Entwicklungen zu fördern.
Ende März gründete sich nun der fraktionsübergreifende Parlamentskreis Abraham Accords im Deutschen Bundestag. Auf Initiative von Armin Laschet MdB, Aydan Özoguz MdB, Lamya Kaddor MdB und Alexander Graf Lambsdorff MdB trafen Bundestagsabgeordnete zusammen, um sich mit S.E. Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel, sowie S.E. Ahmed Alattar, Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate über die Entwicklungen und Deutschlands Rolle auszutauschen.