Die neue ELNET Publikation Words Matter beschäftigt sich mit Antisemitismus im Netz und stellt neun Empfehlungen für einen wirkungsvollen Umgang damit vor.
Die Anzahl antisemitischer Vorfälle im Internet steigt seit Jahren und hat mit Beginn der Corona-Pandemie zusätzlich an Dramatik gewonnen. Dies gefährdet die Sicherheit jüdischen Lebens.
Vor diesem Hintergrund hat ELNET im Rahmen des Festjahres 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland im vergangenen Jahr die Initiative „Words Matter – Antisemitismus im Netz begegnen“ gegründet. In Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung wurden in acht Bundesländern Workshops und Diskussionsveranstaltungen durchgeführt, um Ansätze zur Bekämpfung von antisemitischer Hassrede im Internet zu erarbeiten.
In der Konsequenz appelliert ELNET für eine stärkere Regulierung von Sozialen Netzwerken sowie für die Bereitstellung weiterer Ressourcen zur Strafverfolgung. Schulen und Universitäten sollten zudem bei der Prävention von Radikalisierung sowie bei der Bereitstellung von Beratungsangeboten zur Entradikalisierung besser unterstützt werden. Die aus dem Projekt entstandene Publikation „Words Matter“ fasst die erarbeiteten Empfehlungen zusammen.
Dazu Carsten Ovens, Executive Director von ELNET in Deutschland: „Die zunehmende Menge antisemitischer Inhalte im Netz ist besorgniserregend. Immer häufiger sind die Hassbotschaften auch gegen den jüdischen Staat Israel gerichtet. Antisemitismus gefährdet nicht nur konkret die Sicherheit hier lebender Jüdinnen und Juden, sondern hinterfragt unserer Werte und unsere Demokratie als Ganzes. Eine besondere Verantwortung tragen daher die Betreiber von Social Media Netzwerken. Deren Regulierung, eine Stärkung des Rechtsstaats sowie Prävention durch Bildung sind die Aufgaben der neuen Bundesregierung. Sie muss entschieden reagieren und Antisemitismus – auch online – keinen Raum lassen.“