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Israel in Nordrhein-Westfalen: Parlamentarischer Austausch, politische Bildung und gesellschaftliche Verantwortung

Michael Semder, Mona Neubauer und Carsten Ovens

Michael Semder (Vorsitzender der Friends of ELNET Deutschland), Mona Neubauer (stellv. Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin von NRW) und Carsten Ovens

Ende November rückte Israel in den Mittelpunkt der Diskussionen am Rhein. Die Parlamentariergruppe NRW–Israel hatte zum Austausch über Israel, die Folgen des 7. Oktobers und den Antisemitismus in Deutschland geladen. Der Dialog knüpfte an frühere Aktivitäten von ELNET im Westen der Bundesrepublik an.

Zuletzt hatte ELNET Ende Juni im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr 2025, eine öffentliche Veranstaltung ausgerichtet, bei der die Bildungs- und Dialogkampagne Fragemauer sowie die dazugehörige Buchedition vorgestellt wurden. 

Im Zentrum der aktuellen Debatte im Landtag stand nunmehr die Frage, wie der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Israel politisch, gesellschaftlich und menschlich verändert hat. Der Überfall stellt die israelische Gesellschaft bis heute vor enorme Herausforderungen und hat auch in Europa Debatten über Sicherheit, Solidarität und demokratische Verantwortung neu entfacht.

Carsten Ovens, CEO des European Leadership Network (ELNET) in Berlin, berichtete den anwesenden Mitgliedern der Parlamentariergruppe im Landtag aus zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen und Experten, die im Buch „Im Morgengrauen“ (Hentrich & Hentrich, 2025) zusammengefasst sind. Dabei legte er ein besonderes Augenmerk auf das Thema Resilienz: Resilienz als Fähigkeit von Gesellschaften, auf existentielle Bedrohungen nicht nur zu reagieren, sondern in ihrer Folge politischen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war der Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland und Europa seit dem 7. Oktober. Die Abgeordneten erörterten, wie politische Institutionen, Parlamente und Zivilgesellschaft gemeinsam dafür sorgen können, jüdisches Leben zu schützen und klar gegen antisemitische Hetze Stellung zu beziehen. Der parlamentarische Dialog unterstrich auch, wie wichtig politische Klarheit und partnerschaftliche Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel sind.

Im Anschluss richtete ELNET gemeinsam mit Friends of ELNET Deutschland eine Mittagsrunde im renommierten Düsseldorfer Industrie-Club aus. Nach einem Impuls der stellvertretenden Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, diskutierten Förderer von ELNET, Multiplikatoren aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie politische Entscheidungsträger zusammen über politische Bildungsarbeit und die ELNET-Bildungskampagne Fragemauer.

Die Bildungskampagne wurde dank der Unterstützung durch die damalige Antisemitismusbeauftragte von NRW bereits im Oktober 2024 in über 25 Städten gezeigt – ein wichtiges Zeichen der politischen Unterstützung vor Ort. 

Im Rahmen der Mittagsrunde betonten die Gäste, wie wichtig kontinuierliche Bildungsanstrengungen sind, um demokratische Resilienz zu stärken – insbesondere vor dem Hintergrund wachsender antisemitischer Vorfälle und polarisierender Debatten. Die Fragemauer wird dabei als ein konkretes Instrument gesehen, das niedrigschwelligen Zugang zu Wissen und Dialog schafft und so einen Beitrag zur Prävention von Hass und Ausgrenzung leistet.

Die Gesprächsrunden in Düsseldorf zeigen: Resilienz entsteht nicht allein durch sicherheitspolitische Maßnahmen, sondern vor allem durch Bildung, offenen Austausch und gesellschaftliches Engagement. ELNET wird seine Arbeit in Nordrhein-Westfalen auch im kommenden Jahr ausbauen.

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