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Köln & Frankfurt: Words Matter – Antisemitismus im Netz begegnen

Hass fängt mit Worten an und mündet viel zu oft in Taten. Deshalb: Words Matter – gib Antisemitismus keine Chance. „Wir brauchen mehr zivilgesellschaftlichen Einsatz, um unsere Gesellschaft vor Antidemokraten zu schützen“ war die einheitliche Meinung der Teilnehmer zweier Diskussionsveranstaltungen in Frankfurt und Köln zum Thema „Words Matter – Antisemitismus im Netz begegnen“, die ELNET am 13. und 14. September ausrichtete.  

Im Frankfurter Römer erarbeiteten 15 Vertreter von Jugendorganisationen Handlungsempfehlungen, um Antisemitismus im Netz zu bekämpfen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit dem ​außenpolitischen Sprecher der Fraktion ​Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag​, Omid Nouripour MdB, dem Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen, Uwe Becker, und dem Hessischen Staatsminister für Justiz​, Thomas Metz, stellten zwei Vertreterinnen des Workshops ihre Erkenntnisse vor. Arlinda Ramaj von der Juso Hochschulgruppe Frankfurt und Isa Vieritz, Kreisvorsitzende von VOLT Frankfurt, unterstrichen die Wichtigkeit der Gegenrede bei der Bekämpfung von Antisemitismus in den ​sozialen Netzwerken. Omid Nouripour MdB pflichtete hier bei: „Im Netz kann eine Minderheit so tun, als sei sie eine Mehrheit, weil die Mehrheit nicht laut genug ist“. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass der Staat regulierend eingreifen muss, dies aber nur ein Baustein sein könne, um Antisemitismus wirksam zu bekämpfen. Es sei eine gesellschaftliche Aufgabe, sich Antisemitismus entschlossen entgegenzustellen. 

In Köln lobte Staatssekretärin Serap Güler, ebenso wie ihr hessischer Amtskollege Thomas Metz einen Tag zuvor in Frankfurt, die gute Arbeit der Melde- und Aufklärungsstellen gegen Hass und Hetze in beiden Bundesländern. „Es ist unsere Verantwortung, im Hier und Jetzt klar und deutlich gegen Antisemitismus vorzugehen“, betonte die Staatssekretärin. Man war sich städteübergreifend einig, dass diese Angebote zwar unersetzlich, aber letztendlich nur ein weiteres Werkzeug​e seien, um Zivilcourage zu unterstützen. Anil Yacoob, Workshopteilnehmer aus Köln​, wies darauf hin, dass Meldestellen ihre Wirksamkeit verlieren würden, wenn die strafrechtliche Verfolgung ausbliebe. Auch Stimmen aus dem Publikum teilten die Sorge der zu laschen Strafverfolgung. 

Die zahlreichen Gäste beider Veranstaltungen, Vertreter der lokalen Politik, von Verbänden und aus der Zivilgesellschaft, belegen einerseits das große Interesse an der Thematik​, aber auch ein hohes Problembewusstsein. Auch die Frankfurter Rundschau berichtete zum Format. Dies ist ein erster Schritt hin zu mehr gesellschaftlichem Widerstand gegen Antisemitismus. Denn wie Omid Nouripour MdB es formulierte, braucht es einen „Schulterschluss der Demokraten, nicht der Antisemiten“.


ELNET Deutschland dankt den Städten Frankfurt und Köln für die Unterstützung sowie dem Verein 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland für die Förderung der Initiative Words Matter.

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